ghg: Glückliche ältere Damen

Erinnye Tisiphone (Symbolbild)

Erinnye Tisiphone (Symbolbild)

heute war der letzte Dienstag vor dem großen Auftritt am 18. Juni, ein letztes Mal knallte It’s my party durch die Turnhalle – und ein letztes Mal strapazierten wir mit der Endlos-Wiederholung des immer gleichen Stückes die Geduld von Hermine, Gerlinde, Wellgunde, Hildegard, Fanny, Josepha, Wilhelma, Elvira, Alma und – old but not too old to be mentioned -  Barfriede. Wie unschwer zu erkennen ist, stammen sie samt und sonders, mit Samt und Seide, aus einem anderen Jahrhundert, lebten jedoch jeden Dienstag kurzzeitg synchron zu unserer Probezeit in einer Nebenturnhalle, jedoch, leider, der Chronist muss es vermerken, nicht auf unserer akustischen Wellenlänge, und wir nicht auf ihrer. Hin und wieder sandten die sportelnden Nymphen aus Halle 3 eine Erinnye (= griechische Rachegöttin) herüber. Aber keineswegs mit einer weißen Parlamentärsbinde versehen, sondern im Vollbesitz ihrer gewittergöttlichen Stimmung und mit einer nicht nur imaginären Bratpfanne gerüstet. So traf uns kurzer Strafhagel, dem wir mit Säuseln und dem Versprechen entgegentraten, ab ca. halb vier wieder selige Ruhe in den heiligen Hallen wirken zu lassen. Gleichwohl, die Furien wurden von mal zu mal wilder und schienen durch keinerlei Besänftigungslyrik zu beeindrucken. Unsere Jugend ließ sich von ihren sportlichen Übungen unter der Leitung des erfahrenen Pädagogen Lysimachos nicht weiter abbringen und verlangte proportional oft zum Auftreten der Rächerinnen der Nebenhallen, man möge doch die Harfe-Leier-Zither-und-den-Bass noch ein wenig lauter drehen, um sich gegen die Dienstags-Damen unvergesslich zu positionieren. Ich fürchte, wir haben es geschafft. Doch, liebe Hermine, Gerlinde, Wellgunde, Hildegard, Fanny, Josepha, Wilhelma, Elvira, Alma und – old but not too old to be mentioned -  Barfriede, an dieser Stelle ein kurzes getanztes Sorry – und ab nächsten Dienstag wird euer Gymnastik-Walzer nicht mehr von Technotönen übertüncht.

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